Gesundheit für Mensch, Tier & Pflanze

Aluminium in Lebensmitteln und anderen verbrauchernahen Produkten 2010–2017

Aluminium kommt ubiquitär in der Umwelt vor. Mit der Nahrung nimmt es der Mensch sowohl über natürliche Eintragsquellen wie Getreideprodukte, über Lebensmittelzusatzstoffe oder via Migration aus Lebensmittelkontaktmaterialien auf.

Darüber hinaus ist auch eine Aufnahme über bestimmte Arzneimittel oder Kosmetika möglich. Von dem oral zugeführten Aluminium werden nur ca. 0,1-0,6 % im Darm absorbiert, anschließend im Körper verteilt und primär über die Nieren ausgeschieden. Aluminium übernimmt im Körper keine essentielle Funktion. Sowohl in Human- als auch in Tierversuchsstudien wurde das Nervensystem als primäres Zielorgan für toxische Effekte identifiziert. Neurotoxische Effekte konnten insbesondere bei berufsbedingten Bergarbeitern sowie bei Dialysepatienten mit verminderter Nierenfunktion, welche mit Aluminium kontaminierte Dialyse erhielten, nachgewiesen werden. Laut IARC ist die Aluminiumproduktion über die inhalative Exposition als krebserregend beim Menschen eingestuft. Eine krebserregende Wirkung bei oraler Exposition konnte bislang nicht belegt werden und gilt als unwahrscheinlich. Laut EFSA enthalten die meisten Lebensmittel weniger als 5 mg Aluminium pro kg. Aufgrund ihrer Herstellungspraxis wurden in Laugengebäck immer wieder erhöhte Gehalte festgestellt. Dieser Umstand hat zum Erlass eines national gültigen Aktionswertes für Laugengebäck von 10 mg/kg geführt. Die AGES hat seit 2010 einige Lebensmittelgruppen, darunter Laugengebäck, Nudeln und Kindernährmittel auf Aluminium untersucht. Der Aktionswert für Laugengebäck wurde bei über 77 % der Proben eingehalten.

Des Weiteren wurde eine Expositionsabschätzung für Säuglinge bis 6 Monate, welche ausschließlich mit Anfangsnahrung ernährt werden, durchgeführt. Diese zeigt, dass der TWI nicht ausgelastet wird. Außerdem wurden Berechnungen zum Beitrag ausgewählter Kindernährmittel zur Ausschöpfung des TWIs bei Säuglingen und Kleinkindern durchgeführt, welche zeigen, dass Getreidebeikost und Fertigmenüs einen erheblichen Beitrag zur Ausschöpfung des TWIs für Aluminium leisten können. Darüber hinaus wurden seitens der AGES noch weitere Untersuchungen zum Aluminiumgehalt von Lebensmittelzusatzstoffen und Kosmetika, wie z.B. Antitranspirantien sowie zum Migrationsverhalten einiger Gebrauchsgegenstände, wie Getränkedosen und Grillgeschirr hinsichtlich Aluminium durchgeführt.

HERZOG Katja, HOFSTÄDTER Daniela

Aktualisiert: 14.09.2022

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