Gesundheit für Mensch, Tier & Pflanze

Morphin in Mohnsamen – Monitoring

Endbericht der Schwerpunktaktion A-047-18

Ziel der Schwerpunktaktion war die Untersuchung von Mohnsamen auf den Gehalt an Morphin und Codein zur Datenerhebung. Darüber hinaus war die Untersuchung von Cadmium auf Grund der klimatischen Bedingungen im Sommer 2018 notwendig.

Es wurden 25 Proben aus ganz Österreich untersucht. Da es sich um eine Monitoringaktion handelte, wurde keine Probe beanstandet.

  • Bei einer Probe war unter Berücksichtigung einer plausiblen Verzehrsmenge die akute Referenzdosis für Morphin und Codein überschritten. Die akute Referenzdosis (ARfD) ist jene Substanzmenge pro kg Körpergewicht, die über die Nahrung mit einer Mahlzeit oder innerhalb eines Tages aufgenommen werden kann, ohne dass ein erkennbares Risiko für den Menschen besteht
  • Bei drei Proben war der Aktionswert für Cadmium von 0,8 mg/kg überschritten. Aktionswerte dienen den zuständigen Behörden und Lebensmittelunternehmern, diejenigen Fälle ausfindig zu machen, in denen eine Kontaminationsquelle ermittelt und Maßnahmen zur Mängel-behebung oder Risikominderung gesetzt werden.

Mohnsamen werden aus Schlafmohn (Papaver somniferum L.) gewonnen. Sie werden in Backwaren, als Verzierung auf Lebensmitteln, für Kuchenfüllungen und Desserts und zur Herstellung von Speiseöl verwendet. Die Schlafmohnpflanze enthält narkotische Alkaloide wie Morphin und Codein. In der EU wird daher über einen Höchstgehalt für Morphin/Codein diskutiert.

Cadmium wird von der Pflanze über den Boden aufgenommen. Auf Grund des trockenen Sommers besteht der Verdacht, dass die Cadmiumwerte in Mohnsamen erhöht sind.

Aktualisiert: 18.07.2022

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